Brasilien vollzieht Schwenk in Währungspolitik
30.01.2013 - Brasiliens Notenbank hat ausstehende Fremdwährungsswapgeschäfte verlängert, um den BRL zu stärken. Dies ist ein Signal, dass sie die Inflationsrisiken stärker gewichtet. Bereits im Oktober hatte die Notenbank ein Ende der Zinssenkungen signalisiert. Dieser Politikwechsel ist dringend notwendig. Immerhin legte die Preissteigerung – trotz Wachstumsschwäche – seit dem Tief im Juni bei 4,9% kontinuierlich zu und lag im Januar bei 6,0% gg. Vj. Über einen festeren BRL sollen die Importpreise gedrückt werden, nachdem zuletzt ein eher schwächerer BRL favorisiert wurde, um den Export zu stützen. Die Notenbank beweist damit ein pragmatisches Handeln, das wir auch bereits bei den aggressiven Zinssenkungen unterstellt haben – über niedrigere Zinsen sollen die Investitionsquote erhöht, die Kapazitäten erweitert und letztendlich das inflationsneutrale Wachstumspotential gesteigert werden, also die Inflationsrisiken langfristig gesenkt werden. Um die daraus resultierenden kurz- und mittelfristigen Inflationsrisiken zu dämpfen, ist ein fester BRL ein adäquates Mittel und eine Alternative zu Zinserhöhungen. Da die Signale auf globaler und insbesondere chinesischer Wachstumsbeschleunigung stehen, wovon Brasilien überdurchschnittlich profitiert, ist ein festerer BRL nun keine so große Belastung für die heimische Industrie. Freilich wird Brasilien per saldo nicht ganz ohne Zinserhöhungen auskommen, aber ein fester BRL dämpft den Zinserhöhungsdruck. Da der BRL immer noch sehr attraktive Renditen bietet, könnte er rasch wieder zu einer populären Anlagewährung werden. Die aktuelle EUR-Stärke bietet ohnehin eine gute Gelegenheit für Fremdwährungsanlagen.
Konjunktur / Rentenmärkte
Nach drei Handelstagen mit deutlichen Kursverlusten konnten sich Bundesanleihen gestern allenfalls stabilisieren – bei einer Rendite von knapp 1,7% für die 10-jährige Laufzeit. Dabei hat auch das US-Verbrauchervertrauen (Conference Board), dass im Januar von 66,7 auf 58,6 Punkte den dritten Monat in Folge spürbar zurück lief, den Trend zur Verringerung der Risikoaversion nicht gestoppt. Die Rendite spanischer Staatsanleihen wurde über die Laufzeitenstruktur dabei gestern noch einmal zwischen 5 und 10 Bp. abgesenkt. Auch bei italienischen Staatsanleihen setzt sich die Verringerung der Risikoprämie um 2-4 Bp. fort. Wie bereits in den vergangenen Monaten löst die in Stimmungsindikatoren gemessene Verunsicherung – über die US-Fiskalklippe – keine entsprechende Bewegung in den Verlaufsindikatoren der US-Wirtschaft aus. Vor diesem Hintergrund können die geldpolitischen Impulse und Ankündigungseffekte ihre erhoffte Wirkung erzielen. Vor dem Hintergrund der insgesamt stabilen konjunkturellen Rahmenbedingungen in den USA, der Wiederbelebungssignale der chin. Wirtschaft und der zuletzt auch spürbaren Anknüpfungseffekte in der Eurozone sollte sich diese Tendenz noch etwas fortsetzen. Angesichts der hohen geldpolitischen Risiken, der ungelösten Strukturprobleme und der bereits niedrigen Schwankungsbreite in einigen Finanzmarktsegmenten sollte sich der Anleger jedoch nicht zur Ruhe begeben. Gerade im Rahmen sukzessive steigender Renditen bei Bundesanleihen wird die „Spreadkompression“ zum Ertragstabilisator.
Aktienmärkte
Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern uneinheitlich. Während die Leitindizes in Spanien, Italien und in der Schweiz leichte Verluste erlitten, erzielten die anderen Börsen in der Region Gewinne von bis zu 0,7% (London). In einem vergleichsweise ruhigen Handel schaffte es der Dax im Zuge einer recht freundlichen Eröffnung der Wallstreet noch ein Plus von 0,2% zu erzielen. Schlechter als erwartet ausgefallene Makrodaten aus den USA (Verbrauchervertrauen für Januar) führten bei den Börsianern zu der Hoffnung, dass die US-Notenbank bei ihrer heute anstehenden Sitzung ihre sehr expansive Geldpolitik zunächst unangetastet lassen wird. Tagesverlierer im Dax war Bayer (-2,8%); hier belastete u.a. eine Klage in den USA sowie eine Votenherabstufung. Die Aktie von Infineon rutschte vor Veröffentlichung der Geschäftszahlen (Donnerstag) um 2,5% ab. ThyssenKrupp profitierte wieder einmal von Spekulationen über einen Verkauf der Werke in Übersee; den Rückenwind spürten auch andere Unternehmen aus der Branche wie Klöckner (+3,2%). Auf europäischer Sektorebene rangierten die Branchen Rohstoffe (+1,8%) sowie Versorger und Öl & Gas (jeweils +1%) an der Spitze der Performancerangliste. An deren Ende reihten sich die Branchen Banken (-0,3%) sowie Chemie, Bau und IT ein (jeweils -0,2%). Die Börsen in den USA tendierten trotz schwächerer Konjunkturdaten freundlich (Dow Jones: +0,5%). Für Optimismus sorgten v.a. positiv aufgenommene Quartals-zahlen u.a. von Pfizer und Eli Lilly. Yahoo (-3%) und Ford (-4,6%) standen dagegen auf der Verliererseite. Die Börsen in Asien tendierten freundlich. Der schwache Yen beflügelte den Nikkei 255, der um 2,3% zulegte.
Konjunktur / Rentenmärkte
Nach drei Handelstagen mit deutlichen Kursverlusten konnten sich Bundesanleihen gestern allenfalls stabilisieren – bei einer Rendite von knapp 1,7% für die 10-jährige Laufzeit. Dabei hat auch das US-Verbrauchervertrauen (Conference Board), dass im Januar von 66,7 auf 58,6 Punkte den dritten Monat in Folge spürbar zurück lief, den Trend zur Verringerung der Risikoaversion nicht gestoppt. Die Rendite spanischer Staatsanleihen wurde über die Laufzeitenstruktur dabei gestern noch einmal zwischen 5 und 10 Bp. abgesenkt. Auch bei italienischen Staatsanleihen setzt sich die Verringerung der Risikoprämie um 2-4 Bp. fort. Wie bereits in den vergangenen Monaten löst die in Stimmungsindikatoren gemessene Verunsicherung – über die US-Fiskalklippe – keine entsprechende Bewegung in den Verlaufsindikatoren der US-Wirtschaft aus. Vor diesem Hintergrund können die geldpolitischen Impulse und Ankündigungseffekte ihre erhoffte Wirkung erzielen. Vor dem Hintergrund der insgesamt stabilen konjunkturellen Rahmenbedingungen in den USA, der Wiederbelebungssignale der chin. Wirtschaft und der zuletzt auch spürbaren Anknüpfungseffekte in der Eurozone sollte sich diese Tendenz noch etwas fortsetzen. Angesichts der hohen geldpolitischen Risiken, der ungelösten Strukturprobleme und der bereits niedrigen Schwankungsbreite in einigen Finanzmarktsegmenten sollte sich der Anleger jedoch nicht zur Ruhe begeben. Gerade im Rahmen sukzessive steigender Renditen bei Bundesanleihen wird die „Spreadkompression“ zum Ertragstabilisator.
Aktienmärkte
Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern uneinheitlich. Während die Leitindizes in Spanien, Italien und in der Schweiz leichte Verluste erlitten, erzielten die anderen Börsen in der Region Gewinne von bis zu 0,7% (London). In einem vergleichsweise ruhigen Handel schaffte es der Dax im Zuge einer recht freundlichen Eröffnung der Wallstreet noch ein Plus von 0,2% zu erzielen. Schlechter als erwartet ausgefallene Makrodaten aus den USA (Verbrauchervertrauen für Januar) führten bei den Börsianern zu der Hoffnung, dass die US-Notenbank bei ihrer heute anstehenden Sitzung ihre sehr expansive Geldpolitik zunächst unangetastet lassen wird. Tagesverlierer im Dax war Bayer (-2,8%); hier belastete u.a. eine Klage in den USA sowie eine Votenherabstufung. Die Aktie von Infineon rutschte vor Veröffentlichung der Geschäftszahlen (Donnerstag) um 2,5% ab. ThyssenKrupp profitierte wieder einmal von Spekulationen über einen Verkauf der Werke in Übersee; den Rückenwind spürten auch andere Unternehmen aus der Branche wie Klöckner (+3,2%). Auf europäischer Sektorebene rangierten die Branchen Rohstoffe (+1,8%) sowie Versorger und Öl & Gas (jeweils +1%) an der Spitze der Performancerangliste. An deren Ende reihten sich die Branchen Banken (-0,3%) sowie Chemie, Bau und IT ein (jeweils -0,2%). Die Börsen in den USA tendierten trotz schwächerer Konjunkturdaten freundlich (Dow Jones: +0,5%). Für Optimismus sorgten v.a. positiv aufgenommene Quartals-zahlen u.a. von Pfizer und Eli Lilly. Yahoo (-3%) und Ford (-4,6%) standen dagegen auf der Verliererseite. Die Börsen in Asien tendierten freundlich. Der schwache Yen beflügelte den Nikkei 255, der um 2,3% zulegte.
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