Mittwoch, 30. Januar 2013

Anstatt Lehren zu erteilen, um Investitionen betteln


Auf der Suche nach neuen Geschäften

Neue Haltung der EU gegenüber Lateinamerika

Die EU, geschwächt durch die anhaltende Euro-Krise, hat ihren Ton gegenüber den wirtschaftlich aufstrebenden Ländern Lateinamerikas verändert. Anstatt Lehren zu erteilen, warben die EU-Chefs beim EU-Lateinamerika-Gipfel in Chile um Investitionen in Europa.
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Partnerschaft auf Augenhöhe?


"Es ist nicht nur so, dass wir hier investieren wollen, sondern wir laden Sie auch dazu ein: Investieren Sie in Europa, investieren Sie in der Bundesrepublik Deutschland. Wir sind offen, wir heißen Sie willkommen. Es ist auch ganz selbstverständlich, dass eine Partnerschaft auf Augenhöhe darin besteht, dass es einen Handel hin und her über den Ozean gibt", sagte Merkel in ihrer Rede in Santiago de Chile.

Während die EU-Entscheider für eine "Partnerschaft auf Augenhöhe" werben, sorgen sich die Länder Lateinamerikas um die wirtschaftliche und soziale Krise in Europa. Mit dem schwebenden EU-Austritt Großbritanniens hat sich zudem politisch-institutionelle Krise der EU weiter verschärft.

Das Europa-Bild im Ausland wird derzeit durch die Folgen der Euro-Krise geprägt: Rezession, fast-Implosion der Währungsunion und historisch hohe Arbeitslosenzahlen. Immerhin haben fast 60 Prozent der jungen Spanier keinen Job. Lateinamerika ist mit einem prognostiziertem Wirtschaftswachstum von 4 Prozent daher deutlich besser aufgestellt als Europa. Die Europäer hoffen, lateinamerikanische Firmen für Investitionen in Europa gewinnen zu können. Als Vorbild dient dabei der mexikanische Geschäftsmann Carlos Slim, inzwischen Großaktionär beim niederländischen Telekommunikationsunternehmen KPN.

Zugleich werben die europäischen Regierungen für ihre Unternehmen, damit sie bei den Milliarden-Aufträgen zum Aufbau von Häfen, Autobahnen und Flughäfen beteiligt werden, einschließlich der Investitionsprojekte für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien.

Neue Bescheidenheit der Europäer

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